Bewaffnung der bayerischen Armee von 1830 bis 1860

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Faschinenmesser M 1830 (Jägersäbel M 1838)
Gesamtlänge mit Scheide 635 mm, ohne Scheide 605 mm, Klingenlänge 471 mm, Klingenbreite oben 34 mm / unten 38 mm.
Bronzegefäß mit 3 Nieten, Keilklinge.
Die Lederscheide besitzt ein Ortblech aus Messing und eine Trageöse an der Schmalseite, kein Mundblech. Getragen wurde es in einer Tragetasche. Die gleiche Ausführung, aber ohne Nieten im Griff, wurde für die Bürgerwehr verwendet.
Dieses Faschinenmesser gab es auch mit Sägerücken.
Zeichnung

Wallbüchse M 1831
Charakteristika: Kaliber 22.2 mm, gezogen (7 Züge), Länge 127.5 cm, Lauflänge 90.9 cm, Gewicht 11.4 kg.
Das Messingkorn war eingeschoben, das Visier hatte drei bewegliche Klappen, die Schlossplatte war hinten spitz auslaufend, besass einen Stecher.
Produktionsmenge: Ca. 300 Stück
Jägersäbel M/1837
Auch als Infanterie-Offizier-Säbel M/1836 bezeichnet. Eckiges Tombak-Bügelgefäß mit Löwenkopf, schwarzer Holzgriff, Emblem "M" oder auch "L" unter Krone, Steckrückenklinge mit "L", Länge ohne Scheide 99 cm.
"L" steht für König Ludwig I (bis 1848), "M" für Max II Joseph (1848 bis 1864).
Bild
Wallbüchse N/1839
Charakteristika: Kaliber 22.5 mm, Länge 124.5 cm, Lauflänge 92.5 cm, Gewicht 15 kg.
Gewehr 1840
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Gesamtlänge 143.0 cm, Länge mit Bajonett 195.6 cm, Lauflänge 104.6 cm
Der Pulversack (hintere Teil des Laufs) war ca. 40 mm lang achteckig; es besass ein Eisenkorn hinter dem Oberring und ein flaches Schlossblech, hinten noch spitz zulaufend.
Bajonett zum Gewehr 1840: Dreikantig, Klingenlänge über Dille 526 mm, Dille 68 mm, doppelt gebrochener Dillengang und Sperring.
Stutzen 1840
Charakteristika: Wie der Stutzen 1806, aber die Merkmale wie das Gewehr 1840.
Haubajonett zum Stutzen 1840: Gesamtlänge ca. 760 mm, Klinge über Dille ca. 651 mm, Dille 109 mm, Klingenbreite max. 34 mm, ca. 170 mm an der Spitze beidseitig geschliffen.
Jägerstutzen M/1807/41 oder M/1829/41
Charakteristika: Kaliber 15 mm, gezogen mit 6 Zügen, Gesamtlänge 104 cm, Lauflänge 66.5 cm, Gewicht 4.0 kg
Vorderlader, der ab 1841 auf Perkussion aptiert wurde. Die Garnitur ist aus Eisen, besitzt nur einen Ring (Oberring), der Riemenbügel ist im Laufschaft mit einer Schraube befestigt; er besitzt einen Stecher, der Lauf ist mit Stift am Schaft befestigt, das Messingkorn ist eingeschoben, der Riemenknopf am Kolben.
Der Nußbaumschaft hat eine eckige Backe und ein Schiebefach, das Schloßblech ist 13.5 cm lang.
Gendarmeriegewehr 1841
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Gesamtlänge 116.0 cm, Lauflänge 78.0 cm
Das Schlossblech ist flach, aber noch hinten spitz auslaufend; halbrundes Korn aus Eisen auf dem Lauf;
Bajonett zum Gendarmeriegewehr 1841: Dreikantig, Gesamtlänge 459 mm, Klingenlänge über Dille 392 mm.

Infanteriegewehr M/1842
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge ohne Bajonett 143 cm, Länge mit Bajonett 195.3 cm, Lauflänge 104.5 cm, Durchmesser des Laufes vorne 21.7 mm
Das Kimmenvisier war auf dem Schwanzschraubenschweif, das Schloss links rund zulaufend (vorher spitz). Die Bajonettverriegelung ist oben, das Kimmenvisier auf der Schwanzschraube, das Korn ist direkt auf dem Lauf. Der Abzugsbügel ist gerade und mit Stollen und einem Querstift im Schaft befestigt. Der Zündstollen ist angeschweisst (nicht geschraubt); das Schlossblech ist flach und hinten rund zulaufend. Die Hahnscheibe ist ebenfalls flach und hat eine Fase; das Abzugsblech ist tropfenförmig. Die Schaftsenkung liegt bei 73 mm.
Ab 16.4.1843 wurde der Abzugsbügel mit einer Schraube am Abzugsblech befestigt.
Ab 19.8.1850 wurde der Abzugshahn stärker gekrümmt.
Produktionsmenge: 20 833 Stück, davon 12 333 Stück in Amberg.
1859/60 wurden sie in gezogene Gewehre geändert.
Bild eines aptierten Infanteriegwehres
Das Bajonett M 1842 war dreikantig, Gesamtlänge ohne Scheide 590 mm, Klingenlänge über Dille 523 mm, Dillenlänge 66 mm, zweifach gebrochener Dillengang.

Wallbüchse M 1842
Charakteristika: Kaliber 22.3 mm, gezogen (7 Züge), Länge 129 cm, Lauflänge 91 cm, Gewicht 11.2 kg.
Im Vergleich zum alten Modell (M 1831) erhielt dieses Modell ein neues Visier; das Messingkorn war wie bisher eingeschoben; das Schlossblech war hinten rund zulaufend.
Produktionsmenge: Ca. 500 Stück
Zeichnung
Kavalleriepistole M 1826/43 UM
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm glatt, Länge 39 cm, Lauflänge 22.5 cm.
Dies ist die Pistole M 1826 mit der links spitz zulaufenden Schlossplatte. die ab 1843 von Steinschloss auf Perkussion geändert wurde. Sie besass keinen Ladestock.
Kavalleriepistole M 1843 und Karabiner M 1843
Im Unterschied zur Pistole M 1826 / 43 hat diese Pistole ein flaches, hinten rund zulaufendes Schlossblech, ansonsten gleiche Maße. Es ist kein Schraubenende unterhalb des Zündstollens auf dem Schlossblech; der Hahnenkamm ist flach und das Abzugblech ist vorne rund zulaufend und bündig im Schaft. Die Kolbensenkung beim Karabiner liegt bei ca. 70 mm.
In Amberg wurden von der Pistole nur 600 Stück produziert, von Lüttich wurden 7000 Stück zugekauft.
Gendarmeriegewehr M/1844
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge 116.1 cm, Länge mit Bajonett 155.4 cm, Lauflänge 77.9 cm
Dieses Gewehr war formgleich mit dem M/1842, aber deutlich kürzer; das Schloss war nur 13.3 cm lang, der Abzugsbügel hatte eine geschweifte Fingereinlage.
Eingesetzt wurde dieses Gewehr bei der Gendarmerie, den Pionieren und Sanitätern; für ein Pionier-(Genie)-Regiment wurden 1864 1800 Stück benötigt. pro Sanitätskompanie 170 Stück.
Bajonett M 1844: Klingenlänge über Dille 39 cm (?)
Leichtes Landwehr-Infanteriegewehr (M/1848)
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge 138 cm, Lauflänge 99.5 cm
Garnitur aus Messing; das Korn ist auf dem Oberring, die Bajonettverriegelung ist unten am Lauf angebracht.
Bild
Dornstutzen M 1848
Die Stutzen mit alter Schwanzschraube wurden umgeändert durch Einschrauben eines Stahldorns von 42 mm Länge und 6.5 mm Stärke in die Schwanzschraube.
So ergaben sich die Modelle Dornstutzen 1806/40/48, Dornstutzen 1829/40/48und Dornstutzen 1842/48; aber auch die Anfertigung des Dornstutzens 1848 ist belegt.
Das verwendete Visier hatte zwei Klappen.
Haubajonett für Jägerbüchse M1848
Die Rückenklinge besitzt beiderseits eine Hohlkehle, zweischneidige Mittelspitze, der Klingenhals ist gestempelt, die Dille hat einen leicht spiralförmig gewundenen Schlitz, die Wulst an der Dille hat einen Ausschnitt für den Bajonetthaft, der Sperring ist direkt an der Wulst.
Gesamtlänge ohne Scheide 720 mm, Klingenlänge 590 mm, Klingenbreite 35 mm, Dille 110 mm, Gewicht 700 g.
Foto
Infanterie-Offizierssäbel M 1852
Projektiertes, nur vereinzelt beschafftes Modell.
Geschwungene, gekehlte Rückenklinge mit geätzter Chiffre "L", am Rücken Fourbussierbezeichnung "Joh.Stroblberger München". Brüniertes eisernes Bügelgefäß mit muschelförmigen Parierlappen, belederter Griff. Brünierte Stahlscheide mit zwei Tragringen.
Die Gesamtlänge betrug mit Scheide 994 mm, ohne Scheide 964 mm, Klingenlänge 830 mm, Klingebreite 23 mm, Pfeilhöhe 50 mm und die Scheidenlänge 865 mm.
Foto
Jäger-Dornbüchse M 1854 / 1858
Charakteristika: Kaliber 17.5 / 18.5 mm (vier Züge), Länge 127 cm (mit Yatagan 185 cm), Lauflänge 89.5 cm, Gewicht 4.5 kg.
Die lange Halteschiene für den Yatagan war rechts vorne am Lauf; Garnitur aus Eisen mit 3 Ringen, Kurvenvisier (nach links); das Messingkorn war eingeschoben; es besass einen Stecher, Fingerblech und einen runden Riemenknopf im Kolben. Der mittlere Ring hatte den Riemenbügel. Der Lauf war hinten etwa 24 cm lang achtkantig; das Schlossblech war flach und hinten rund zulaufend.
Verwendet wurde dieses Gewehr für die Schützenkompanien der Infanterie-Regimenter. Hergestellt wurden ca. 11 000 Stück und war bis 1859 im Dienst, bei den Jägern sogar bis 1862; pro Bataillon gab es 905 Stück.
Bild
Das Bajonett zur Dornbüchse M1854 war ein Yatagan mit Länge 69.5 cm, Klingenlänge 57.5 cm, Klingenbreite 30 mm. Es hatte einen Messinggriff mit Sperrfeder, beide Enden der Parierstange (mit Laufring) waren nach unten gebogen Die Griffhöhe lag bei 110 mm, die Scheidenbeschläge waren aus Messing. Produziert wurden ca. 11 000 Stück.
Zeichnung
Scharnierpistole M55 (Chevauxleger-Pistole)
Charakteristika: Perkussionspistole, Länge 39 cm, Lauflänge 22.5 cm
Diese Pistole (auch als M 45 bezeichnet) hatte einen runden Lauf, der Pulversack war 8-kantig, Eisenmontierung, Kimme war auf dem Lauf montiert.
Vorgesehen war sie für "Nichtcombattanten der berittenen Abtheilungen" und für den Wachdienst bei der Fussartillerie.
1872 waren noch 2 000 Stück vorhanden.
Infanterie-Offizierssäbel M 1855 (IOS)
Abmessungen: Gesamtlänge ohne Scheide 1005 mm, Klingenlänge 875 mm, Scheide 913 mm, Gewicht ohne Scheide 810 g.
Namenschiffre des königs auf der Klinge: "M", ab 1864 "L" und ab 1886 "In Treue fest".
Zeichnung
System 1858
Weitere Info hier

Podewils-Gewehr M/59
1859 / 60 wurden die alten M/42 (in Summe 24 199 Stück) in gezogene Gewehre im Kaliber 18.0 mm geändert.
Diese Seite wurde erstellt: 18.01.1998
Letzte Überarbeitung: 25.10.2002
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