Bewaffnung der bayerischen Armee 1800 bis 1830

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Gewehr 1801
Charakteristika: Länge 148.3 cm, Lauflänge 109.5 cm
Die Garnitur war aus Messing, die Kolbenkappe aus Eisen; der Abzug war ursprünglich mit einem Stift im Holz befestigt, ab 1804 "im Galgen" auf dem eisernen Abzugsblech. Die Ladestockfeder war im Oberring befestigt. Die Bajonettfeder war unten am Lauf befestigt. Der Schaft hatte weder Wangenausschnitt noch Backe; kein Schaftabsatz hinter dem Mittelring.
"Amberg" war in Schreibschrift auf dem Schlossblech mit Scheidewasser angebracht.
Bajonett zum Gewehr 1801: Vierrippig, mit Feder arretiert.
Manson-Gewehr M/1804
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge 148.2 cm, Länge mit Bajonett 195.3 cm, Lauflänge 109.7 cm, Gewicht ohne Bajonett 4.4 kg.
Es hatte einen runden Vorderschaft, zylindrischen Ladestock, Messing-Garnitur (ab 1809 aus Eisen) und Schaftkappe und Riemenbügel aus Eisen. Der untere Riemenbügel war an einem eisernen Vierkant befestigt, der zugleich das Abzugsblech im Schaft hielt. Die viereckige Bajonettwarze war an der Laufunterseite; der Schaft hatte einen Wangenausschnitt und einen Absatz hinter dem Mittelring.
Ab 1819 wurde die Unterseite des Vorderschaftes abgeflacht und entsprechend flache Ringe verwendet. Bis 1819 war ein Kordonriemenknopf angebracht.
Das Bajonett M1804 war vierrippig und besass einen geraden, nicht gebrochenen Schlitz; der Sperring war direkt oberhalb der Randverstärkung. Aufgepflanzt war das Bajonett rechts am Lauf.
Merkmale: Gesamtlänge 536 mm, Klingenlänge über Dille 471 mm, Dille 65 mm;
Karabiner 1804
Charakteristika: Länge 94.5 cm, Lauflänge 57.8 cm, Gewicht 2.6 kg
Der Schaft hatte keine Ladestocknut (der Ladestock wurde am Körper getragen); ebenfalls ohne Bajonett und ohne Trageriemen.
Unteroffizierssäbel M/1804
Eckiges, eisernes Rumfordgefäß, braunes Griffleder, Klinge i.d.R ohne Gravur, Lederscheide mit Eisenbeschlägen, Länge mit Scheide 94 cm.
Zeichnung aus Müller-Braun
Kavalleriepistole M/1804
Charakteristika: Kaliber 18 mm, Länge 39 cm, Lauflänge 22.5 cm
Die Beschläge waren aus Eisen, Messingpfanne, Schloß nach französischem Muster, Amberg-Marke "A", ab 1830 Krone über "AMBERG" und Jahreszahl.
Die Schlossplatte ist links spitz zulaufend, der Hahn ist rundlich (nicht aus Flacheisen), das Messingkorn befindet sich auf dem Oberring.
Artillerie-Faschinenmesser M 1805
Es besitzt eine zweischneidige Klinge mit linsenförmigen Querschnitt, hat ein massives Messinggefäß und Griff mit Löwenkopf. Die Lederscheide hat auf der vorderen (getragen: rechts) Schmalseite eine Trageöse für die Befestigung in der Tragetasche.
Gesamtlänge ohne Scheide 775 mm, Klingenlänge 630 mm, Klingebreite 45 / 50 mm, Gewicht 1160 g.
Eine andere Dimensionstabelle nennt als Gesamtlänge 738 mm, Klingenlänge 600 mm, Gewicht 1200 g.
Zeichnung
Infanteriesäbel M 1806
Erläuterungen hierzu siehe unter M 1794
Bild
Jägerstutzen M/1807 (1806)
Charakteristika: Kaliber 14.9 / 14.2 mm (sieben Züge), Länge 104.5 cm, Länge mit Bajonett 172 cm, Lauflänge 66.5 cm
Der Schaft hatte auf der rechten Seite ein Schiebefach, eine Garnitur aus Eisen, der Riemenknopf war direkt am Schaft angebracht. Der Lauf war aussen achteckig, nur vorne 110 mm lang rund (für das Bajonett); der Laufdurchmesser vorne war 23.5 mm. Es besass keinen Stecher.
Getragen dazu wurde das Haubajonett; es hatte einen geraden Dillengang mit Sperring.
Merkmale: Gesamtlänge 822 mm (gemessen aber nur 788 mm), Klingenlänge über Dille 71.5 cm (gemessen 681 mm), Dillenlänge 107 mm, Klingenbreite max. 37 mm, vorne auf etwa 170 mm Länge beidseitig geschliffen.
Die Lederscheide war bis 1821 braun, danach geschwärzt und hatte eiserne Beschläge.
Bild eines Haubajonetts (Modellbezeichnung nicht zuordbar)
Offiziers-Pallasch Garde du Corps
Abmessungen: Klingenlänge 949 mm, Gefäßhöhe 146 mm, Klingenbreite 25 mm ; das ovale Mittelschild ist 51 mm hoch. Die Scheide war 997 mm lang.
Abbildung aus Müller-Braun
Pallasch Garde du Corps (Mannschaft)
Abmessungen : Klingenlänge 968 mm, an der Spitze 157 mm lange Doppel-Schneide, 4 Hohlkehlen, Klinge ist am Fuß 44 mm breit.
Abbildung aus Müller-Braun
Artilleriesäbel M 1813
Abmessungen der frühen Stücke:
Gesamtlänge ca. 960 mm, Klingenlänge ca. 840 mm, Klingenbreite ca. 35 - 40 mm, Pfeilhöhe ca. 60 mm.
Nach der verfügten Kürzung dieses Säbels haben die späteren Stücke folgende Maße:
Gesamtlänge ca. 885 mm, Klingenlänge ca. 750 mm, Klingenbreite 35 mm, Pfeilhöhe 45 mm.
Zeichnung
Gendarmeriesäbel M 1813
Säbel für die berittene Gendarmerie mit geradem Holzgriff, Messinggefäss, eckigem Griffbügel mit Faustriemenschlitz, zwei Terzspangen, Daumenmuschel und Griffkappennase.
Gesamtlänge 1030 mm, Klingenlänge 895 mm, Klingenbreite 34 mm, Pfeilhöhe 24 mm.
Foto gesamt
Chevauxlegersäbel M 1813
Wie der Gendarmeriesäbel M 1813, jedoch mit Montierung in Eisen.

Hautboistensäbel M 1813
Säbel für Musikmeister, Tambours und Militärbläser
Rumford-ähnliches Gefäss mit eckiger Deckplatte oder auch gewölbter Kappe, Parierstange leicht nach unten gewölbt, Holzgriff; Lederscheide mit Stahlblechbeschlägen
Gesamtlänge ca. 860 mm, Klingenlänge ca. 730 mm, Klingenbreite ca. 32 mm, Pfeilhöhe 36 mm.

Infanterie-Offiziersdegen IOD M/1818
Es gab folgende Typen:
- Alte Art
- Trageweise ab 1825
Abbildung dreier verschiedener Typen: Oben IOD mit Rückenklinge und Hohlkehle, mitte ein leichteres Extrastück, unten ein vorschriftsmäßiges Stück
Jägerstutzen M/1822
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm glatt, Gesamtlänge 132 cm, Lauflänge 94.5 cm, Gewicht 4.5 kg
Steinschloßgewehr mit Herzhahn, der Riemen war am Oberring und am Abzugsblech befestigt.
Kürassierpallasch (Offizier) M1826
Zeichnung von 1825, wird auch in der Dienstvorschrift von 1880 wiederholt.
Zeichnung
Gendarmerie-Offizierssäbel M 1825
Gesamtlänge mit Scheide 99,5 cm, ohne Scheide 97 cm, gekehlte Klinge ca. 84 cm, Hinterschneide bis auf 12 cm von der Spitze, Klingenbreite oben 28 mm, Pfeilhöhe 46 - 59 mm.
Ätzung mit Herrscher-Monogramm, Griff aus schwarzem Holz, Korb mit drei Spangen aus Tombak (oder Stahl), Stahlblechscheide mit Tombak-Beschlägen.
Foto Griff    Foto Griff    Foto Scheide
Jägergewehr 1825
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge 144.0 cm, Länge mit Bajonett 195.0 cm, Lauflänge 106.0 cm, Schaftsenkung 43 mm.
Die Garnitur war aus Eisen; das Abzugsblech und -bügel waren vorn mit dem Riemenbügelfuss verbunden, der mit einem Stift im Schaft gehalten wurde; hinten war der hintere Fuss des Abzugsbügels in das Abzugsblech eingehakt. Die Riemenbügel waren neuer Art (in zwei Scheiben endend).
Bajonett zum Jägergewehr 1825: Dillenbajonett mit doppelt gebrochenem Dillengang, dreischneidig.
Merkmale: Klingenlänge über Dille: 510 mm
Gendarmeriegewehr 1826
Charakteristika: Kaliber 17.6 mm, Länge 141.0 cm, Länge mit Bajonett 192.4 cm, Lauflänge 102.9 cm, Aussendurchmesser Lauf vorne 21.5 mm, Lauf rund mit ca. 66 mm achteckigem Anfang
Diese Gewehre wurden über einen längeren Zeitraum hinweg aus unterschiedlichen Waffen bzw. Waffenteilen hergerichtet; die Garnitur war i.d.R. aus Messing.
Bajonett zum Gendarmeriegewehr 1826: Dreischneidig, Länge 582 mm, Klinge über Dille 514 mm, Dille 68 mm, doppelt gebrochener Dillengang
Kavalleriesäbel M 1826 (Kavallerie-Offizierssäbel)
Chevauleger-Säbel: Eisernes Bügelgefäß mit 2 Spangen, Scheide mit 2 Tragringen, Länge mit Scheide 104 cm.
Zeichnung
Gendarmeriepistole 1827
Charakteristika: Länge 38.3 cm, Lauflänge 22.1 cm
Die früheren Gendarmeriepistolen waren aus erbeuteten preussischen Pistolen 1789 hergestellt, für dieses Modell 1827 dienten die erbeuteten österreichischen Pistolen 1798 (Kürzung der originalen Lauflänge von 26.5 cm).
Pionier-Faschinenmesser M 1827
Dieses Faschinenmesser hat nicht wie bei Sauer gezeigt einen geschuppten Griff sondern einen mit Querrillen; die Klinge besitzt auch keine zwei Hohlkehlen nebeneinander, sondern nur eine mittige Hohlkehle.
Bild
Jägergewehr M/1829
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Länge 142.5 cm, Länge mit Bajonett 194.2 cm, Lauflänge 104.5 cm
Die Pfanne war aus Messing ohne Feuerschirm; die Abzugsachse war in einen Galgen eingehängt, der auf dem Abzugsblech fusst. Die Bajonettverriegelung war unten am Lauf angebracht, die Garnitur war aus Eisen.
Das Bajonett M 1829 war dreikantig mit doppelt gebrochenen Dillengang und Sperring.
Merkmale: Gesamtlänge 588 mm, Klinge über Dille 523 mm, Dille 65 mm.
Stutzen 1829
Charakteristika: Kaliber 14.6 / 16.0 mm, Länge 104.0 cm, Lauflänge 66.3 cm, Aussendurchmesser Lauf vorne 24 mm
Die Kolbensenkung betrug 68 mm; er hatte eine Standkimme mit einer Klappe.

Bajonett zum Stutzen 1829: Länge 762 mm, Klingenlänge 635 mm (ab Dille 653 mm), Klingenbreite max. 36 mm, Dille 109 mm, Gewicht 735 g.
Chevauleger-Karabiner M 1829
Charakteristika: Kaliber 17.8 mm, Gesamtlänge 96 cm, Lauflänge 57.5 cm
Steinschlosskarabiner mit Eisenbeschlägen analog dem Jägergewehr M/1829, mit 2 Ringen.
Diese Seite wurde erstellt: 18.01.1998
Letzte Überarbeitung: 24.05.2003
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